Kärnten_2013 Reisezeit Mai Navigation Garmin Zumo / Garmin Basecamp Fotoausrüstung Pentax K5 / Pentax Zommobjektiv 18-135 mm Der Winter 2012/2013 war lang und hart und der Saisonstart in diesem Jahr auch eher durchwachsen, da kam die diesjährige SG-Stern Tour genau richtig. Das Ziel hatten wir bereits im letzten Jahr ausgesucht und vorgebucht. Heuer geht`s nach Kärnten . Wie bereits in den letzten Jahren wurde die Anreise wieder individuell geplant. Meine erste Teilstrecke führte mich nach Dornstadt und von dort ging es dann weiter nach Afritz. War die Fahrt nach Dornstadt schon von Regen gekennzeichnet, wurde es am nächsten Tag nicht besser. Teilstücke der Autobahn nach München waren überschwemmt und auf den Landstraßen sah es auch nicht viel besser aus. Die Anfahrt von Afritz nach Verditz geht 6 km über eine kleine kurvige Straße auf rund 1200m. Für die nächsten Tage haben wir das Blue Mountain Hotel gemietet. Wir haben das Hotel zur freien Verfügung und können schalten und walten wie wir wollen. Die ersten Tage werden wir noch in Halbpension verpflegt, danach nehmen wir auch das selbst in die Hand. Paul und seine Familie sind immer in der Nähe und stehen uns mit Rat und Tat zu Seite, wenn wir einmal etwas brauchen. Wer jetzt hinter Paul einen strammen österreichischen Alpenhotelier erwartet, hat sich allerdings getäuscht. Paul und seine Familie haben die holländische Tiefebene gegen das atemberaubende Alpenpanorama eingetauscht und betreiben nun das Blue Mountain Hotel . Eine der wenigen Regeln die Paul, der Besitzer, uns mit auf den Weg gibt: „No Sex in the Hot-Tub“ dieser Satz wird zum geflügelten Wort dieses Urlaubs und findet bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit seine Anwendung. Mit viel Tatendrang und reichlich Moppedentzug geht es am nächsten Tag auf die Piste. Schnell finden sich die Gruppen und Pärchen, die in den nächsten Tagen ihre Wege gemeinsam ziehen. Diesmal hat sich wieder ein buntes Sammelsurium an 2-Rädern zusammengefunden. Von der 300er Vespa bis zur 1000er GSX R reicht die Bandbreite, jeder kommt auf seine Kosten , niemand geht verloren und wir bleiben von technischen Defekten und Schäden verschont. Die Region Kärnten ist für unseren Motorradurlaub gut gelegen. Zentral mit direkter Anbindung nach Italien und Slowenien. Das Wetter wird uns in dieser Woche immer ein wenig beschäftigen und neben den Wetteraussichten vor Ort, bekommen wir natürlich mit was in Österreich und Deutschland zum Thema Hochwasser passiert. Wir starten zu unserer ersten Tour und merken schnell, dass uns hier die schönen Straßen und Wege finden und wir nicht lange suchen müssen. Pässe und Landstraßen erweisen sich in guter Qualität und das nicht nur in Bezug auf Anzahl und Schönheit, sondern auch in Bezug auf die Fahrbahnqualität. Kurven fahren ohne Reue ist angesagt. Alle Teilnehmer unserer Gruppe kommen auf ihre Kosten. Gab es noch zu Anfang ein paar Bedenken hinsichtlich der großen Bandbreite von Fahrzeugen und den vermeintlich damit verbundenen Wartezeiten, so wurden diese Zweifel schnell zerstreut und die Gruppe (n) als solche harmoniert gut. Die Tage fliegen nur so dahin und wir genießen schöne Landschaften und tolle Straßen. Da kann auch ein gelegentlicher Regenschauer nichts dran ändern. Wir befinden uns im Dreiländereck Österreich / Italien / Slowenien und haben damit immer wieder die Möglichkeit Schlechtwetterfronten zu umfahren. In der gesamten Region treffen wir auf extrem freundliche und rücksichtsvolle Autofahrer, die auf Motorradfahrer eingestellt sind. Generell treffen wir auf relativ wenige Verkehrsteilnehmer außerhalb der Städte. Auch sind während unserer Reise kaum Motorradfahrer unterwegs. Alles in Allem eine entspannte Situation. Auf dem Weg nach Kransjka Gora liegt der Wurzenpass . Eine beindruckende Landschaft und viele Spitzkehren lassen keine Langeweile aufkommen. Das Salz in der Suppe sind hier die letzten Kehren welche in der Kurve mit Kopfsteinpflaster aufwarten. Hier ist der Kopf gefordert. Ein kurzes Stück durch Slowenien über eine gewundene Landstraße und schon kann man den Predilpass unter die Räder nehmen. Hier geht es zwar nicht so hoch hinaus, aber die Landschaft und eine gute Streckenführung entschädigen . Immer wieder gerne genommen. ist die Windische Höhe , die sich gut fahren lässt und für uns während der Rückfahrten nach Verfritz so zu sagen auf dem Weg liegt. Die Turacher Höhe ist auch eine dieser Straßen, die immer mal wieder auf dem Weg liegt und gerne gefahren wird. Einzig störend wirken sich nur die Bitumenstreifen in den Kurven aus. Es bleibt zu hoffen, dass in den nächsten Jahren die Straße wieder komplett saniert wird und die Flickschusterrei mit Bitumen aufhört. Natürlich gibt es auch in Kärnten Mautstraßen. Eine davon ist die Nocklamstraße. Für 9,- pro Motorrad kann man hier einen Tag lang Spaß haben. Wir nehmen die Straße einmal unter die Räder. Wie schon geschrieben in Kärnten finden einen die guten Straßen von alleine. Im Dreiländereck muss man weder Hunger leiden, noch ausschließlich Motorrad fahren. Die Region bietet neben vielen Seen schöne Ortschaften, Burgen, Museen (auch ein Porschemuseum). Hier kann man auch einfach nur chillen. Das wollen wir jedoch nicht. Eine der Touren führt uns nach Gmünd , ihres Zeichen Künstlerstadt. In der Stadt sind Kunsthandwerk und Ausstellungen eng verbunden. Uns fallen direkt die großen Janosch -Transparente (der mit der Tigerente) auf. Die aktuelle Ausstellung im Stadtturmmuseum. Auch kulinarisch hat die Stadt einiges zu bieten. Kärnten kann auch mit seiner Küche voll und ganz überzeugen. Viele Mehlspeisen finden sich auf den regionalen Speisekarten wieder und wollen gekostet werden. Von Kletzennudeln mit Mandelmiaßl bis hin zur Kärntner Forelle … jede Sünde lohnt. Burg Finstergrün Durch Zufall während einer Flucht vor dem Regen am Wegesrand entdeckt und von uns besucht. Die Burg findet im Jahr 1138 ihre erste urkundliche Erwähnung als Grenzfestung und wird in den darauffolgenden Jahren immer weiter auf/umgebaut. 1629 findet dann erstmals der Name Finstergruan (finsteres Grab) seine Erwähnung. Wie viel e Gemäuer aus dieser Zeit kann auch diese Burg auf eine bewegte Vergangenheit zurück blicken. Heute findet sie als „Evangelisches Freizeit und Jugendhaus“ Verwendung und wird gastronomisch bewirtschaftet. Wir machen es uns außerhalb der Burg gemütlich und genießen ein schönes Picknick mir Käse und Wurstwaren aus der Region. Wie in jedem Urlaub geht die Zeit viel zu schnell vorbei und wir müssen der Region Kärnten und dem Blue Mountain Hotel mit seinen sympathischen Inhabern auf Wiedersehen sagen. Die Rückreise gestaltet sich für die meisten wieder individuell. Ein paar sind etwas später angereist und/oder früher abgereist. Ein Kommen und Gehen. Freitag findet das Verladen statt (für alle die nicht auf Achse angereist sind) und wir genießen danach ein 5 Gänge Menü im Hotel. Der Abend klingt ruhig aus. An diesem Tag treffen sich unzählige Motorroller und CanAm Dreiräder auf dem Großglockner. Bei den CanAm´s scheint es sich um eine Herstellerunterstützte Veranstaltung zu handeln. Bei den Fahrern dieser Maschinen trennt sich auch die Spreu vom Weizen. Nicht wenige kommen auf meine Spur, dafür hält sich die Zahl der „Könner“ in Grenzen. Die Motorroller sind weder Markengebunden noch im Alter beschränkt. Hier kommen mir alte und neue Roller entgegen. In allen Hubraumklassen. Es liegt ein Duft von Zweitaktöl und Tränen in der Luft denn einige der kleineren schaffen den Aufstieg nicht. Ob sie von Ihren Besitzern am Straßenrand beerdigt wurden weiß ich nicht. In diesem Gewusel der kleinen „Bienen“ taucht plötzlich eine große Anzahl MZ / Simson Fahrzeuge auf. Ich muss sofort an Sascha denken, der hier seine helle Freude gehabt hätte. Den Großglockner hinter mir liegend, lasse ich es fliegen und gehe hinter München auf die Autobahn nach Ulm. Die letzten Kilometer einfach schnell abspulen.
Während der ersten Rast sehe ich ein mir sehr bekanntes Graffiti „Ein Tirol“ . Der Freiheitskampf vieler Tiroler wird bald ein politisches Ende finden, denn mit dem anstehenden Volksentscheid besteht die Chance auf Veränderung.
Nach meiner kurzen Pause geht es weiter Richtung Afritz. Die Straße nach Obertauern schraubt sich in die Höhe und die Temperaturen nach unten. Aus Regen wird Eisregen und Schnee. Oben angekommen, habe ich den Winter wieder eingeholt. Schnee soweit das Auge reicht. Ein guter Einstieg für die anstehenden Touren.
Christian mit seiner 300er Vespa kann immer Anschluss halten und Bert mit dem „Überlegenen Konzept“ zeigt dem einen oder anderen, wie überlegen seine Guzzi ist
Am Samstag trennen sich dann unsere Wege. Mich zieht es in Richtung Großglockner und dann über Landstraßen nach Ulm. So ist zu mindestens der Plan. Aber da war ja noch das Thema Hochwasser. Ich werde in vielen Orten auf meiner Route umgeleitet und komme nur schleppend voran. Den Großglockner gebe ich mir aber trotzdem noch. Eine tolle Erfahrung uns super Landschaft. Allerdings ist die Maut mit 23,-€ extrem teuer. Wenn man sich einen Tag Zeit nimmt und alles Angebotene der Tageskarte genießt, dann mag das in Ordnung gehen, aber ausschließlich für die Überquerung ist das ein ordentlicher Betrag. Günstiger geht es mit Vorteiltickets z.B. vom ADAC mit dem man mehrere Pässe befahren kann. Diese Tickets können bei den örtlichen ADAC Stellen gekauft werden. Ich lasse mir die Laune nicht verderben und genieße die Fahrt durch den Schnee. Wie viele andere auch.
Galerie Zurück